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Zöliakie ist eine chronische Erkrankung der Dünndarmschleimhaut, welche durch den Genuss glutenhaltiger Speisen ausgelöst wird. Gluten ist ein Klebereiweiß, das in zahlreichen Getreidesorten enthalten ist, und zwar in Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste und Hafer sowie deren Abstammungen wie z.B. Einkorn, Emmer und Kamut.
Bei Personen mit entsprechender Veranlagung führt der Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln zu einer Entzündung in der Darmschleimhaut. Bei unbehandelter Zöliakie verändert sich die Dünndarmschleimhaut indem die Dünndarmzotten (unzählige kleine Vorwölbungen der Schleimhautoberfläche) verschwinden. Dadurch wird die Oberfläche des Dünndarms kleiner. Demzufolge wird die Funktion des Dünndarms deutlich beeinträchtigt und die Aufnahme von Nährstoffen wird gestört. So entstehen im Laufe der Erkrankung Nährstoffdefizite, welche verschiedene Beschwerden auslösen können. Da die Symptome so viel variieren, wird Zöliakie häufig fehldiagnostiziert oder nicht erkannt, was zu dauerhaften Gesundheitsrisiken führen kann.
In Europa leidet schätzungsweise 1% aller Erwachsenen und Kinder an der Krankheit. Nur bei 10 bis 20 % der Betroffenen liegt das Vollbild der Zöliakie vor. 80 bis 90 % haben untypische oder keine Symptome und wissen daher oft nichts von ihrer Erkrankung. Zölliakie hat zwei Häufigkeitsgipfel: Der erste liegt zwischen dem 1. und dem 8. Lebensjahr und kann Wochen bis Monate nach dem Übergang von Milch- auf Getreidebrei-Nahrung auftreten, der zweite zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr.
Die typischen Symptome der Erkrankung sind: Blähungen, Durchfall mit Fettstühlen, Bauchbeschwerden, Eisenmangelanämie, Muskel- und Gelenksschmerzen und massiver Gewichtsverlust. Da die Zöliakie sich nicht nur auf den Darm beschränkt, wird sie auch eher als Erkrankung des gesamten Körpers, also als eine Systemerkrankung angesehen.
Eine sichere Diagnose kann der Arzt aber nur durch eine Gewebeentnahme (Biopsie) aus dem Dünndarm im Rahmen einer Magenspiegelung stellen. Zusätzlich kann er die Diagnose durch Nachweis von spezifischen Antikörpern im Blut sichern.
Die Therapie der Zöliakie besteht in der Einhaltung einer strikten glutenfreien Ernährung lebenslang. Geeignete Lebensmittel, die als Ersatz infrage kommen, sind zum Beispiel Mais, Hirse, Reis oder Soja. Unter streng glutenfreier Ernährung regeneriert sich die Dünndarmschleimhaut und die Symptome verschwinden.
Erst nach dieser gesicherten Diagnose wird mit der glutenfreien Ernährung begonnen, da andernfalls kann die Diagnose verfälscht werden.
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